Der Hüttwilersee liegt nahe beim Nussbaumersees und beim Hasensee. Ursprünglich war das Gebiet um die drei Seen eine Moorlandschaft mit wenig Wald.
Die drei Hutwiler Seen beherbergen eine seltene Flora und Fauna. Laubfrösche und Kammmolche sind in der Schweiz durch Verlust naturnaher Lebensräume gefährdet. Hier sind sie noch zu finden. Es leben auch mehrere Biberfamilien um die Seen. Ihre Spuren sind deutlich zu erkennen. Mit Glück sieht man eine Ringelnatter oder begnet Neuntöter und Rohrammern.
Der Ring im Fisch
Oberhalb des Dorfes Hüttwilen (südlich von Eschenz) stand vor Zeiten eine grosse Burg, auf der Grafen hausten, die das Volk grausam unterdrückten. Zumal der letzte dieser Gewaltherrscher war ein rechter Leuteschinder; er verjagte die Bauern von ihren Höfen, ritt mitten durch ihre Äcker und Wiesen und lachte sie höhnisch aus, wenn sie darüber aufbegehrten. Als er einmal an den See herabkam, zog er einen schweren goldenen Ring vom Finger und sagte zu seinem Gefolge: »Diesen Ring werfe ich jetzt in den See – und so gewiss es ist, dass ich den Ring nicht mehr bekomme, ebenso gewiss kann mir niemand meinen Besitz und meine Gewalt rauben.« Damit warf er den Ring ins tiefe Wasser und ritt wieder nach Hause. Nach einem Jahr brachte ein Fischerknecht einen Fisch auf die Burg. Wie man diesen zubereiten wollte, da fand man beim Zerlegen in seinem Magen den Ring, den der Graf damals in den See geworfen hatte. Darüber wurde der Graf vor Schrecken totenbleich. In der Nacht darauf erschienen vor dem Schloss etliche Fähnlein Kriegsknechte, angeführt von einem Ritter, der mit dem Wüterich seit langem in Fehde lag. Die schlugen den Grafen ohne Erbarmen tot und legten seine Burg in Schutt und Asche. Anderntags um die Betzeit kam vom zerstörten Schloss herab ein Heer schrecklicher Gestalten dahergeritten, das einen entsetzlichen Lärm machte und immerfort schrie: »Aus dem Weg, aus dem Weg, dass wir niemand verbrennen!« Es waren die bösen Grafen, die seitdem jeden Abend bis zum Läuten der Betzeitglocke beim Schlosse umgehen müssen.
Zugang
Zwischen den beiden Seen oder am Ostende des Hüttwilersees sowie am Westende des Nussbaumersees hat es Parkplätze. Eine Wanderung um die beiden Seen dauert etwa zweienhalb Stunden.