Der Aussichtsturm Irchel thront auf einer Anhöhe über dem Buchemer Irchel in der Gemeinde Buch am Irchel im Kanton Zürich. Bereits 1930 errichtete Jakob Zimiker mit Unterstützung der SAC-Sektion Winterthur den ersten Turm an diesem Standort. Die heutige Konstruktion wurde 1983 erbaut und lädt seither Besucher zum Staunen ein.

Im Gebiet der Gemeinde Buch am Irchel, auf dem niederen Stammberg, wächst eine eindrucksvolle Blutbuche, die zu den außergewöhnlichsten Baumgestalten Europas zählt. Ihre besondere Eigenart zeigt sich im Frühling: Rund um den Himmelfahrtstag verwandelt sich das frische Grün ihrer Blätter in ein leuchtendes Rot und verleiht dem Baum eine beinahe magische Ausstrahlung. Doch das Schauspiel ist vergänglich – zu Pfingsten kehrt das Grün zurück, und die Buche hebt sich nur noch mit einem dezent dunkleren Ton vom umliegenden Wald ab.

Die Legende der Blutbuche

Um diesen Baum rankt sich eine düstere Sage aus einer Zeit großer Hungersnot. Damals überlebten nur drei Brüder, die sich von Wurzeln ernährten. Eines Tages fingen sie eine Maus, ein kostbarer Fang in dieser entbehrungsreichen Zeit. Doch wer sollte sie essen? Nach hitziger Debatte wurde entschieden: Der jüngste durfte das Blut trinken, während die beiden Älteren das Fleisch teilten. Doch der Jüngste verschlang die Maus so hastig, dass sie ihm die Kehle hinabrutschte – er erstickte. Vom Hunger getrieben, machten sich die verbliebenen Brüder schließlich über seinen Körper her.

Als sie sich später ihrer Tat bewusst wurden, verzweifelten sie und beschlossen, an Ort und Stelle zu sterben. Ein Jäger fand sie in ihren letzten Momenten und hörte ihre Geschichte. Man begrub die Brüder rund um einen jungen Buchenbaum, dessen Blätter von ihrem Blut benetzt worden waren. Im darauffolgenden Frühjahr sprossen zwei weitere Buchen an genau dieser Stelle – und trugen ebenfalls rotes Laub.

Historische Überlieferungen

Die älteste Erwähnung dieser besonderen Buche stammt aus dem Jahr 1680, als der Stadtarzt Wagner von drei Buchen mit roten Blättern berichtete. Mitte des 18. Jahrhunderts sollen diese drei Bäume noch gestanden haben, doch später verschwanden zwei von ihnen. Auch der Naturforscher Johann Jakob Scheuchzer erwähnte sie 1706 in seiner „Naturgeschichte des Schweizerlandes“ und betrachtete die Legende mit kritischem Blick. Dennoch hielt sich die Überlieferung über Generationen hinweg – und selbst das Wappen von Buch am Irchel trägt seit langer Zeit das Symbol der roten Buche.

Zugang

Der Turm ist frei zugänglich.

 

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