Inmitten einer zauberhaften Kulisse, eingebettet zwischen dem glitzernden Lauerzer- und dem bezaubernden Zugersee, erstreckt sich eine Landschaft von unvergleichlicher Schönheit. Hier, in dem Bergsturzgebiet von Goldau, offenbart sich eine verwunschene Welt, die so wildromantisch ist, dass man beinahe vergessen könnte, dass sie aus den Trümmern einer vergangenen Katastrophe erwachsen ist. Im fernen September des Jahres 1806 erschütterte die Erde, und gewaltige Felsbrocken stürzten vom majestätischen Rossberg herab und verschlangen ganze Dörfer in ihrem gnadenlosen Griff.

Doch aus diesem tragischen Ereignis erwuchs eine neue Landschaft, ein Flachmoor von faszinierender Vielfalt, das es zu erkunden gilt. Die Füße im weichen Boden versinkend, kann man dieses abwechslungsreiche Terrain auf Schritt und Tritt erforschen. Besonders das Goldseeli, ein zauberhafter und geheimnisvoller See, der sich mitten inmitten des sanften Rieds verbirgt, ist einen Besuch wert. Mit seinen unberührten Ufern, die von üppiger, naturbelassener Vegetation geküsst werden, entführt es den Besucher in eine Welt der Stille und des Friedens. Im Sommer erblühen die Seerosen in ihrer ganzen Pracht und bedecken das Seeli wie ein schimmernder Teppich aus Farben und Träumen. Sie fügen sich harmonisch in das üppig grüne Panorama ein und verleihen der Landschaft einen beinahe märchenhaften Charme.

Um die Wasserpflanzen aus der Nähe betrachten zu können, führt eine anmutige Holzbrücke über das glitzernde Gewässer. Ein Schritt darauf und man wird Teil eines faszinierenden Balletts der Natur. Die sanften Bewegungen der Seerosenblätter, das Spiel des Lichts auf dem Wasser und der Duft der Freiheit erfüllen die Sinne und lassen den Alltag in Vergessenheit geraten. Es ist ein Ort der Ruhe und des Staunens, an dem die Zeit stillzustehen scheint und man sich ganz den Geheimnissen der Natur hingeben kann. Das Goldseeli ist wahrlich ein Juwel inmitten dieser verzauberten Landschaft, das die Herzen der Besucher im Einklang mit der Natur höher schlagen lässt.

Der Mönch am Goldseeli

Vor etwa 150 Jahren, als der Weg von Arth nach Steinen/Schwyz noch über den heutigen Schutt führte, ereignete sich eine mysteriöse Begebenheit, die bis heute die Fantasie der Menschen beflügelt. Es war zu jener Zeit, als der Arther Kapuziner Fassbind den schweren Weg auf sich nahm, um einen alten Mann in Steinen zu besuchen, der im Sterben lag. Die Dunkelheit hatte bereits Einzug gehalten, als der Tod den alten Mann schließlich erreichte. In diesem Moment beschloss der tapfere Mönch, den beschwerlichen Heimweg anzutreten.

Mit seiner spärlich leuchtenden Laterne bahnte sich der Mönch seinen Weg durch das finstere Dickicht des Schuttes. Doch als er schließlich zum von Mondlicht durchfluteten Goldseeli gelangte, enthüllte sich ihm ein unerklärlicher Anblick. Etwas bewegte sich über den See, als ob es von einer unsichtbaren Hand geführt würde. Ein Schauer lief dem Mönch über den Rücken, und er beschloss, sein Schritttempo zu erhöhen und dem Pfad entlang des Seelis zu folgen.

Doch das mysteriöse Wesen entzog sich nicht seiner Aufmerksamkeit. Während er über die kleine Holzbrücke eilte, huschte es vor ihm hin und her, immer in seiner Nähe, jedoch stets unerreichbar. Die Angst ergriff Besitz von ihm, und in seiner Aufregung verlor der Mönch den Halt auf dem glitschigen Holz und stürzte in das eisige Wasser des Seelis. Ungeschickt prallte sein Kopf gegen die scharfkantigen Steine des Sees, und er verlor das Bewusstsein im kalten Nass. Am nächsten Morgen fand man den leblosen Körper des Mönchs am Ufer des Sees, und man bestattete ihn würdevoll in Arth beim Kapuzinerkloster, das bis heute seine Pforten offen hält.

Doch das geheimnisvolle Wesen, das den Mönch verfolgt hatte, verschwand nach jener Nacht spurlos. War es der Geist des verstorbenen Mannes, der noch immer in dieser Welt umherwanderte? Oder hatte die Einbildungskraft des Mönchs ihm einen grausamen Streich gespielt?

Diese Frage, lieber Leser, bleibt Ihnen überlassen. Die Geschichte bleibt ein Rätsel, das die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen lässt und die Vorstellungskraft der Menschen beflügelt.

Zugang

Vom Bahnhof Goldau ist der Weiher sehr schnell zu erreichen.

Ähnliche Artikel