Die Christus-König-Statue in Lens, auch bekannt als Statue du Christ-Roi à Lens, ist ein beeindruckendes Monument, das 15 Meter hoch über dem Rhonetal thront. Sie befindet sich in der Gemeinde Lens im Wallis, Schweiz, und wurde in Erinnerung an den 1900. Jahrestag des Sterbens von Jesus Christus errichtet. Am 22. September 1935 wurde die Statue feierlich eingeweiht.
Die Statue steht auf dem Gipfel der Colline du Châtelard auf 1272 Metern über Meer. Ihre Lage ist symbolträchtig: Sie blickt über den Kantonshauptort Sitten und bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die umliegende Landschaft, einschließlich des unterirdischen Sees von St. Leonard. Diese erhöhte Position unterstreicht die Bedeutung der Statue als spirituelles Wahrzeichen.
Hintergrund
Die Christus-König-Statue wurde durch den Chorherren Pierre Gard initiiert und ist das krönende Werk seiner Bemühungen. Sie steht auf einem 15 Meter hohen Sockel, der ebenfalls eine Kapelle beherbergt. In dieser Kapelle sind die 13 Wappen des Kantons Wallis sowie mehrere Heiligenbilder zu sehen, darunter der Heilige Peter in Ketten, Sankt Bernard von Mont-Joux, Sankt Mauritius und Sankt Theodul.
Auf dem Sockel der Statue befindet sich eine Metalltafel mit der Inschrift: „Le Valais au Christ-Roi“ („Das Wallis sei dem König Christus geweiht“). Diese Worte verdeutlichen die religiöse und kulturelle Bedeutung, die die Statue für die lokale Gemeinschaft hat.
Die Errichtung der Statue war mit Kosten von 42'000 Franken verbunden, was zu dieser Zeit eine beträchtliche Summe darstellte. Die Finanzierung erfolgte durch Spenden der Bevölkerung und regionaler Kirchen.
Das dreibeinige Ross in Sitten
Vor vielen, vielen Jahren, so erzählt es die alte Legende, wurde in der stillen Stadt Sitten zur Mitternachtstunde die Ruhe der Einwohner oft durch ein seltsames Wesen gestört. Ein dreibeiniges Pferd mit einem einzigen, großen Auge in der Mitte seiner Stirn galoppierte mit ohrenbetäubendem Klingen und klappernden Hufen durch die Gassen und Straßen. Besonders ungestüm trieb es sein Unwesen auf der großen Brücke, die beim Rathaus auf eine prächtige Art erbaut war, um die beiden Ufer der Sitte miteinander zu vereinen. Während die anderen, schmalen Holzbrücken die Stadt über den Fluss verbanden, wurde diese Brücke, die beim Rathaus lag, als "die große" bezeichnet. Damals fragte man sich nicht, wo sich die große Brücke in Sitten befände, während man auf ihrer Mitte stand.
Eines Abends jedoch, als das dreibeinige Ross besonders wild umherstreifte, fasste ein mutiger Mann, des gespenstischen Lärms überdrüssig, den Entschluss, sich dem unheimlichen Pferd zu nähern und zu prüfen, ob es für einen Ritt tauge. Trotz der warnenden Stimmen um ihn herum wagte er sich vor und wurde, kaum dass er sich ihm näherte, bereitwillig auf den Rücken des Ungeheuers aufgenommen. Wie berauschend war das Fahren! Doch das unheimliche Ross wuchs mit jedem Hufschlag und stieg in die Höhe. Als es schließlich groß genug war, bog es plötzlich in die Kirchgasse ein und drückte den Reiter mit einem gewaltigen Schwung an den oberen Bogen, sodass dieser am Morgen zerquetscht und wie eine ausgelegte Bettdecke auf dem Boden gefunden wurde. Von diesem Tag an störten die dreibeinigen Pferde die nächtliche Ruhe der Stadt Sitten nicht mehr.
Man erzählt in einer anderen Anekdote von den seltsamen Wesen, die die Stadt heimsuchten: das dreibeinige Ross, die grünäugige Rathaussau und der rote Stier.
Die Rathaussau war stets dort, wo ihr Name es verriet, und ihr nächtliches Grunzen hallte durch eines der beiden Gässchen, die steil zum unteren Stadtteil führten. Im anderen Gässchen lagerte der gefürchtete rote Stier.
Das dreibeinige Ross, mit seinem glühenden Auge, hatte sein Hauptquartier im Stadtteil Mala Curia und tummelte sich oft in einem verwilderten Garten hinter der Savièse-Gasse. Wo es sich niederlegte, wuchs kein Gras mehr. Mit seinen unheimlichen drei Beinen trabte es sonderbar das Flussbett der Sitte hinunter und bog beim Rathaus durch einen kleinen Abzugskanal in die Schlossgasse ein. Wehe dem, der sich aus Neugier ans Fenster wagte! Das gespenstische Ross wuchs zu einer solchen Größe an, dass es selbst den Auflauernden in den oberen Etagen anstarren konnte, was dazu führte, dass die Neugierigen in Panik gerieten und schmerzhafte Ausschläge im Gesicht bekamen. Besonders schlimm erging es einem Bauern, der an einem Markttag etwas über den Durst getrunken hatte. In der Annahme, das Ross sei sein Maultier, setzte er sich sorglos auf dessen Rücken und ließ sich davontragen. Unter einem Bogen wurde er jedoch von dem aufschwellenden Ross so zusammengepresst, dass er die Dicke eines Batzens hatte. So hatte das Gespensterross viele in seiner unheimlichen Art gequält. Nur einer konnte sich durch das Zeichen des Heiligen Kreuzes retten.
Nach der verheerenden Feuersbrunst von 1788, als die Stadt neu aufgebaut wurde, entdeckte man in der Savièse-Gasse unter einem Gebäude eine geheimnisvolle Gruft, in der drei Ritter am Kartenspiel saßen. Doch kaum berührte man sie, zerfielen sie zu Staub und Asche. Seither ist das dreibeinige Ross nicht mehr gesehen worden.
Zugang
Die Statue ist zu Fuss von Lens gut erreichbar.