Hoch oben, auf einem sanften Hügelrücken, wo der Wind Geschichten aus längst vergangenen Zeiten flüstert, thront die ehrwürdige Ruine Landskron. Sie lädt ihre Besucher auf eine Reise durch die Jahrhunderte ein, hin zu Rittern und Edelleuten, zu Festgelagen und Kämpfen, zu Ruhm und Vergänglichkeit. Ihre mächtigen, teils verwitterten Mauern erzählen von Glanz und Untergang, von Kriegen und Wiederaufbau – ein steinernes Echo der Geschichte.
Man nimmt an, dass die Burg im frühen 11. Jahrhundert das Licht der Welt erblickte, erbaut von geschickten Händen und wachsamen Geistern. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte sie ihren Herrn mehrfach, bis die napoleonischen Kriege ihr ein jähes Schicksal bescherten: 1813 fiel sie in die Hände österreichischer Truppen und wurde durch ein verheerendes Feuer in eine majestätische Ruine verwandelt. Doch die Zeit hatte Erbarmen – 1984 nahm sich der Verein Pro-Landskron der alten Festung an, restaurierte sie mit Hingabe und bewahrte ihre steinernen Zeugen vor dem endgültigen Verfall.
Heute ruht Landskron, von sanften Winden umspielt, direkt an der Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz. Von ihren stolzen Türmen schweift der Blick weit über die grünen Hügel des Elsass, die blauen Silhouetten der Vogesen, den dichten Schwarzwald und die fruchtbare Rheinebene – eine Aussicht, die das Herz höherschlagen lässt.
Die Ruine ist gut zu erreichen: Ein malerischer Spaziergang führt in etwa einer halben Stunde von den Tramstationen in Leymen oder Flüh zu ihr hinauf. Wer lieber auf vier Rädern kommt, findet unterhalb einen Parkplatz – die letzten Meter aber müssen zu Fuss erklommen werden, ganz so, als wolle Landskron ihre Gäste erst auf die Begegnung mit der Vergangenheit einstimmen.
Der französisch-schweizer Verein Pro-Landskron sorgt mit Leidenschaft für den Erhalt dieses historischen Schatzes. Noch immer kann man durch alte Torbögen schreiten, auf verwitterten Treppen den Spuren einstiger Bewohner folgen und in den Innenhöfen den Hauch der Geschichte spüren. Informationstafeln erzählen von vergangenen Zeiten, während das Echo eigener Schritte auf den alten Steinen widerhallt.
Die Ruine ist offen für alle, ohne Eintritt, ohne Grenzen – eine Einladung an Entdecker, Träumer, Familien, Geschichtsfreunde und Naturverliebte. Ob als Ziel einer Wanderung durch die sanfte Hügellandschaft oder als kurzer Abstecher in eine längst vergangene Welt: Landskron wartet darauf, ihre Geheimnisse preiszugeben.
Sagenhaftes
Wegen ihrer Nutzung als königliches und später als Staatsgefängnis erhielt die Burg den ehrfurchtsvollen Beinamen „elsässische Bastille“.
Zugang
Die Burg ist frei zugänglich.