Auf einem einsamen Hügel, umgeben von der Stille der Natur, erhebt sich der stolze Wohnturm der Burg Anwil-Buhwil. Einst als Schutz und Residenz gedacht, thront sie majestätisch in der malerischen Landschaft nahe Kradolf-Schönenberg im zauberhaften Kanton Thurgau der Schweiz.

Hintergrund

Im Laufe der Jahrhunderte trug die Burganlage Anwil-Buhwil ihre Geschichten wie ein schweres Gewand aus Stein. Ihre Ursprünge reichen bis ins Mittelalter zurück, als der erste Wohnturm bereits in der Mitte des 13. Jahrhunderts emporragte, eine Festung der Vergangenheit im Herzen der Schweizer Landschaft. Erstmals in den Annalen erwähnt im Jahre 1385, entfaltete sie ihre Pracht in den Wirren der Zeit.

In den Mauern dieses zweigeschossigen oder vielleicht dreigeschossigen Turmes barg eine Zisterne das kostbare Nass für die Bewohner, ein Lebensader in Zeiten der Belagerung und Not. Der Glanz der Burg wechselte oft seine Hüter, von den Rittern der Familie von Röta im 14. Jahrhundert zu den edlen Herren von Sax im Jahre 1387.

Doch das Schicksal ist ein unbarmherziger Spielmann, und im Jahre 1405 brachen die Appenzeller über die Mauern herein, Plünderung und Zerstörung in ihrem Gefolge tragend. 1440 fand die Burg erneut Erwähnung in den Aufzeichnungen der Zeit, bevor sie schließlich 1463 in den Händen der Ritter von Helmsdorf ruhte.

Im Laufe der Jahrhunderte wechselten die Besitzer wie die Jahreszeiten, bis schließlich das Echo der Vergangenheit verblasste und die Burg in den Schoß der Erde zurückkehrte. Doch ihre Geschichte ist nicht vergessen, und bei archäologischen Ausgrabungen, wie jenen in den Jahren 1984, 2005 und 2016, enthüllten Bodenradaruntersuchungen neue Geheimnisse über das einstige Leben rund um den Turm.

Heute liegt das Erbe der Burganlage in den Händen der "Genossenschaft Ruinen Kradolf-Schönenberg", die liebevoll über ihre Relikte wacht, ein Zeugnis vergangener Größe in einer Welt des Wandels.

Der Riese Einheer

Die Legenden des Thurgaus erzählen von einem Giganten namens Einheer, der mit furchtloser Entschlossenheit durch die reißenden Fluten der Thur stapfte, sein treues Pferd trotzig hinter sich herziehend. Mit kühnen Worten, unter dem Schutz des heiligen Gallus, forderte er das Wasser heraus: "Ob du willst oder nicht, du wirst mich hinübertragen!"

Doch nicht nur als Meister der Naturgewalten, sondern auch als furchtloser Krieger ging Einheer in die Annalen ein. In den blutigen Schlachten an der Seite von König Karl gegen die Böhmen und Ungarn schnitt er durch die Reihen der Feinde wie eine Sense durch das Gras. Es wird berichtet, dass er sieben bis neun Gegner auf einen Spieß steckte und sein Vergnügen daran fand, sie in die Luft zu werfen und sie wie Frösche umherzappeln zu sehen.

Zugang

Die Ruine ist frei zugänglich. Es gibt einen Parkplatz in der Nähe.

 

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