In den sanften Hügeln der ostschweizerischen Landschaft, dort, wo sich die Geschichte in den Schatten der Zeit verliert, erhebt sich die kleine Ruine Tannegg. Einst ein stolzes Zeugnis mittelalterlicher Pracht und Verteidigung, thront sie als stille Wächterin auf einem Felsvorsprung westlich des bezaubernden Dorfes Dussnang. Ein Hauch von Geheimnis und Vergangenheit umgibt diese Spornburg, die sich in der Thurgauer Gemeinde Fischingen versteckt, und verleiht ihr eine Aura des Mysteriösen und Ehrwürdigen.
Hintergrund
In den Wirren vergangener Jahrhunderte erstand die Burg Tannegg als einstiges Symbol der Macht und Verwaltung, errichtet von keinem Geringeren als dem ehrwürdigen Konstanzer Bischof Heinrich von Tanne, der zwischen 1233 und 1248 sein Amt innehatte. Ihre imposante Vorburgfläche lässt erahnen, dass einst mehr als nur eine Burg, sondern eine ganze kleine Stadtanlage zu ihrem Gefolge gehörte. Für ein Jahrhundert stand die Vogtei Tannegg im festen Griff der Toggenburger, von 1300 bis 1402, als Zeuge einer wechselvollen Geschichte.
Doch die Schatten des Krieges, jene schrecklichen Appenzeller Konflikte, hinterließen ihre Narben auf den Mauern und in den Annalen. Im Jahre 1407, während jener dunklen Ära, fiel die Burg und das Städtchen Tannegg dem Zorn der Appenzeller "Burgenbruch-Runde" zum Opfer, ein trauriges Kapitel in der Geschichte der Region.
Obwohl einst als Herz des Hinterthurgaus gedacht, schien das Schicksal einen anderen Weg vorzusehen. Im Jahr 1693, fernab vom Zentrum der bischöflichen Herrschaft, fanden Burg und Amt Tannegg einen neuen Besitzer in dem ehrwürdigen Kloster Fischingen, als die Glocken der Veränderung über die Hügel der Ostschweiz läuteten.
Die Überreste der einst stolzen Burganlage trotzen der Zeit bis ins Jahr 1837, als der Hauptturm schließlich fiel, seine Steine jedoch weiterlebten, ihre Geschichte in den Fundamenten neu errichteter Brücken fortführend.
Zugang
Die Ruine ist frei zugänglich.