Im Säuliamt gibt es einen dichten Zeugniswald an Relikten aus der Steinzeit. Besonders deutlich wird die Vielfalt auf dem Homberg bei Mettmenstetten. Auf dem bewaldeten Hochplateau zwischen Mettmenstetten und Herferswil sind gleich fünf Objekte zu bestaunen. Bei der Wellenweid findet sich eine Steinreihe, dann ein spektakulärer Einzelmenhir sowie gleich daneben eine kurze Steinreihe. Darüber hinaus ist ein eindrücklicher Cromlech mit mehreren radial verlaufenden Alignements sowie ein Gnappstein zu besichtigen.

Megalithreihe

Die Megalithreihe ist L-förmig und ist ca. 37 m x 7 m lang. Der kürzere Schenkel ist in West-Ost ausgerichtet und der längere Schenkel in Nord-Süd. Zu leicht wäre es, das Objekt einfach als Mauer abzustempeln. Denn es gibt mehrere Ableger in östlicher Richtung sowie einen halbkreisförmigen Ansatz auf der Westseite. Die Reihe ist eine der eindrücklichsten Funde im Knonaueramt.

Einzelmenhir

Der Menhir steht am Rande einer Pferdeweide. Die Platte wurde im Jahr 2000 vom Grundeigentümer unter der Bodenoberfläche gefunden und am heutigen Standort aufgestellt. So ist nicht klar, wo der ursprüngliche Standort war. Dennoch wirkt der Menhir authentisch in Anbetracht der vielen Funde in der Nähe.

Steinkreis

Steinkreise nennt der Fachmann Cromlech. Er befindet sich nördlich der Homberger Weid und ist nur näher betrachtet gut zu deuten. Im Zentrum sind acht grosse Blöcke und bilden einen Kreis mit 8 m Durchmesser. Das ganze Objekt einiger konzentrischen Kreise ist aber fast 80 m gross. Vermutlich hat die Anlage kultastronomische Kalenderfunktionen erfüllt. Dieser Theorie widerspricht, dass die einzelnen Objekte astronomisch ungenau gesetzt sind und möglicherweise nur der Kultcharakter im Zentrum stand.

Gnappstein

Am südlichen Rand der Homberger Weid steht ein Gnappstein. Eine grosse Nagelfluhplatte liegt schief an einem Block. Dass dies auf diese Art natürlich entstanden ist, ist kaum auszumalen. Vermutlich stand der Nagelfluh früher weiter oben auf dem Block, so dass er in Wipp-Bewegungen zu Kultzwecken genutzt werden konnte.

Lage und Zugang

Alle Objekte ausser der Einzelmenhir erfordern gutes Schuhwerk und etwas Geduld bei der Suche. Auf halbem Weg zwischen Mettemenstetten und Türlen biegt man auf der Höhe von Rifferswil auf die Hombergstrasse und fährt direkt an den Einzelmenhir heran.

 

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