Vor mehr als 100 Jahren war es die temporäre Heimat der italienischen Gastarbeiter, welche im Klöntal den Staudamm bauten. Hoch an der Steilwand waren die Häuser per Seilbahn oder über einen Maschinenweg von Schuttbergen her.

Heute ist das Dörfchen zur Ruine verkommen und kaum mehr zugänglich. Fast gänzlich hat der Wald die Häuser verschlungen. Doch die Ruinen, die Ruhe und die Aussicht von dort oben sind bemerkenswert. Die Stimmung gerade jetzt zwischen etlichen umgekippten Bäumen ist mystisch. Der Weg dem Felsen hinunter hingegen fast schon einschüchternd.

Geschichte

Der Bau der Siedlung begann nach der Jahrhundertwende des 20. Jahrhunderts im Zuge des Kraftwerkbaus am Löntsch. In reiner Handarbeit sind die Häuser errichtet worden. Stein für Stein schichteten die Arbeiter die Mauren hoch. Das ist um so beeindruckender in Anbetracht des steilen Geländes. Ohne Beton halten die Mauern auch heute noch.

Etwa 50 Arbeiter haben das Dorf damals besiedelt. Aber Zeitzeugen gibt es heute leider keine mehr. Doch die Mauern erzählen von knochenharter Arbeit, widrigen Umständen und schlechter Entlöhnung.

Zugang

Parkt man bei der Haltestelle Löntschtobel, sind es zu Fuss etwa 300 Meter der Klöntalerstrasse Richtung Stausee, danach geht ein kleines Strässchen rechts weg. Am Fuss des Schlattberg geht es in den Wald hinein oder direkt dem Bachverlauf steil nach oben. Es ist gutes Schuhwerk und Geschicklichkeit gefragt, denn die letzten Zweihundert Meter sind ohne Weg zu begehen. Ein Sturm hat etliche Bäume in die Ruinen gelegt, so dass einiges an Klettergeschick von Nöten ist.

Wer schon in der Region ist, sollte die Löntschtobelbrücke bei der Bushaltestelle nicht verpassen. Einen Abstecher zum Klöntalersee sollte man ebenfalls nicht auslassen.

 

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