Im südlichen Emmental Richtung Thun steht der mehr als 40 Meter hohe Chüderhüsi-Turm. Der aus Weisstannen liebevoll errichtete Hochturm hat 195 Treppenstufen und ragt exakt über den umliegenden Tannenwald hinaus. So öffnet sich der Blick über das ganze Emmental und bis in die 4000er der Alpen. Jungfau, Eiger und Mönch scheinen zum Greifen nahe. Die Grillstelle und die unberührte Natur sind eine perfekte Gelegenheit für einen Halbtagesausflug.

Dr Schwarz ir Sennhütte

Nach jedem Sommer sollten die Emmentaler eine Kuh auf der Alp lassen. So konnten sie vom Unheil im Winter verschont bleiben. Nicht alle Bauern wollten sich damit abfinden. Einst zog ein Knecht im Winter los, um die verbliebene Kuh zu holen. Mit seinem grossen Hund wanderte er zur Alp hinauf. Abends machte er Feuer, doch es wollte nicht richtig gelingen. Als ein schauriger Lärm erklang, machte er sich mutig zur Küche, wo die Geräusche ihren Ursprung hatten. Nichts war zu sehen von den Klängen des Käsens, die er gehört hatte. Doch beim zweiten Versuch kam eine schwarze Gestalt aus dem Schatten. Ob er denn Speis und Trank möge, fragte der Schwarze. Der Knecht lehnte mehrfach ab. Die Gestalt insistierte und gab dem Senn ein Stück Fleisch.

Am anderen Morgen sah der Knecht, dass der Kuh ebendieses Stück am Bein fehlte und war froh, dass er nicht mehr gegessen hatte. Er nahm Kuh und Hund bei der Leine und wollte talwärts ziehen. Doch beim Gattertor wurde es laut. Es donnerte und heulte. Alle bösen Mächte zogen auf. Auch der Schwarze vom Vorabend war da. Mit Mühe und Not gelang es dem Knecht in heldenhaftem Kampf seine Tiere ins Tal zu retten.

Seit da ist die Alp von den bösen Mächten befreit.

Zugang

Der Turm ist vom Restaurant Chüderhüsi in Röthenbach nach einem kurzen Waldspaziergang zu erreichen. Der Ausblick ist ganzjährig zu geniessen.

 

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