In Horgen führt der Aabach durch das kühle Waldstück des Aabachtobels. Der Weg steigt über Metalltreppen und faszinierende Felsen hinauf. Der Bach fliest über niedrige Stufen und lockt im Sommer mit Badebecken. Auf halbem Weg führt eine kleine Brücke über einen Seitenbach mit einem hübschen Wasserfall. Es lohnt sich zu verweilen, grillieren oder beim Sinnieren ein paar Steine in den Bach zu werfen.

Auch weitergehen ist eine schöne Variante. Bis hinunter zum See empfiehlt sich der Uferweg in Richtung Au. Holzstege und Schilf prägen das Bild auf dem Rundweg um das Auseelein zum Schloss.

Muetiseel

In den Nächten zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag treibt die Muetiseel lärmend und schreiend durch die Gegend von Horgen. Hundegebell und Jagdrufe gehen tief ins Mark bei geisterhaft lockender Musik. Die armen Seelen oder das einzelne Gespenst treibt zwischen der Welt der Lebenden und der der Toten.

Der germanische Gott Wotan hat sich im Wortlaut verewigt, doch die Wortvarianten lassen kaum mehr daran denken: wüetigs Heer; Muetis-, Mueter- und Guetisheer; Wueti- und Muetiseel; Muetiseil; Wueti-, Mueti- und Guedisee; Wuete- und Mueltehee sowie Wüetihöö.

Die Sagen zum Wüetisheer sind zahlreich: In Jenins in Graubünden sind es dunkle Gestalten, die fliegen. In Oberglatt treiben kopflose Männer einen Wagen. Im Wägital ist es ein Sturmgeist, der auf einem Drachen reitet, und im Rheintal gleicht es einem schreienden Tier oder aber einem schreienden Haufen Pferdekot. Hier in Horgen sollen die Seelen direkt aus dem Aabachtobel entsteigen. Wer lange genug hin hört, vernimmt rauhes Geschrei. Es warnt die Leute, die sich zufällig auf seinem Weg befinden mit dem Ruf:

Drei Furen us em Wääg,
sucht schniid der d Bei ewääg!

Begegnet man der Muetiseel, gilt es ruhig zu bleiben und sie nicht zu verärgern.

Zufahrt

Direkt beim Schiessstand in Horgen führt ein Rundweg direkt der Schusslinie entlang in den Wald. Von dort geht es zu Fuss in etwa 30 Minuten zum Wasserfall.

 

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