In der Nähe von Aeugst am Albis bettet sich der Türlersee in die waldige Hügellandschaft um das Reppischtal. Dort wo der Linthgletscher und der Reussgletscher gemeinsam Molasse zusammentrugen, hat ein Bergsturz vor zehntausend Jahren die Reppisch zu diesem See aufgestaut. Zunächst floss der See durch das Hexental in Richtung Reuss ab. Später wählte sich die Natur die andere Talseite und das Wasser fliesst seither über die Reppisch in die Limmat.
Naturschutzgebiet
Rund um den See führt ein Wanderweg in einer Stunde durch ein Naturschutzgebiet voller Frösche und Kröten. im Winter herrscht eine klirrende Schönheit und oft auch nagende Stille vor. Die frostigen Schilfe und verschneiten Wälder laden zum Verweilen ein.
Sagenwelt
Der Edle von der Schnabelburg
Vor langer Zeit lag da, wo der Türlersee heute liegt, ein wunderschöner Bauernhof mit ertragsreichen Feldern. Die liebe Tochter des Bauerns entging den Augen des Schlosshern auf der Schnabelburg nicht. So bezirzte der edle Herr das Kind ununterbrochen. Die Tochter aber wies ihn stets zurück.
So überredete der unzufriedene Schlossherr den Vater, das Mädchen unter Vorwänden auf das Schloss zu bringen. Schnell schloss er das Tor hinter der Tochter, welche in Erkenntnis ihrer misslichen Lage schrieh. Genau in diesem Moment wurde der verräterische Vater bestraft: Ein flammender Blitz traf das Elternhaus. Eine feurige Kluft öffnete sich und verschlang den Hof. Am nächsten Morgen lag an dieser Stelle der Türlersee.
Der Kriemhilte-Graben
Die Einwohner von Heferschwil hatten einst Kriemhilt, die Hexe, die am Türlersee wohnte, erzürnt. Sie schwur, sich zu rächen, den See abzugraben und das Wasser über die Felder von Heferschwil hinzuleiten. Sie begann den Durchstich durch einen kleinen Berg, der zwischen dem See und jenem Weiler lag, mit einer Schaufel, so gross wie ein Tenntor. Sie hatte bereits einen langen Graben gemacht, etwa 200 Fuss lang, allein sie hatte geschworen, sie wolle den See abgraben, Gott zulieb oder zuleid. Darob ergrimmte Gott, erregte einen gewaltigen Sturm, zerbrach ihre Schaufel und liess sie durch den Sturmwind fortreissen bis auf Vrenelis Gärtli am Glärnisch, einem Berg, der sich von dieser Stelle aufs schönste dem Auge darbietet.
Zufahrt
Der Türlersee ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen: Beispielsweise aus der Stadt Zürich mit dem Tram 14 bis Triemli und mit der Postautolinie 235 oder mit der S-Bahn Zürich (S5) bis nach Affoltern am Albis, Buslinie 223 via Hausen am Albis bis Türlersee.