Die Wolfsklamm in Stans verzaubert Naturliebhaber mit rauschenden Wasserfällen, smaragdgrünen Tümpeln und einer erfrischenden Gischt. Die tosenden Wassermassen des Stanser Baches und die schwankenden Brücken machen eine Wanderung durch diese eindrucksvolle Tiroler Klamm zu einem unvergesslichen Abenteuer. Besonders im Sommer bietet die Klamm eine willkommene Abkühlung.
Rund 350 Stufen, Holzstege und in den Fels gehauene Galerien führen durch die Wolfsklamm hinauf zum Wallfahrtskloster St. Georgenberg, dem ältesten Wallfahrtsort Tirols. Im charmanten Gastgarten verwöhnen die Wirtsleute der Wallfahrtseinkehr die Gäste mit traditionellen, regionalen Köstlichkeiten. Der Aufstieg von Stans nach St. Georgenberg dauert etwa 1½ Stunden. Für den Rückweg bieten sich der Kreuzweg über „Weng“ oder die Route über „Maria Tax“ an.
Die Legende von den Wölfen
Normalerweise werden Klammen nach den Flüssen benannt, die durch sie fließen, wie die Gleirschklamm nach der Gleirsch oder die Partnachklamm nach der Partnach. Die Wolfsklamm bei Stans hingegen verdankt ihren Namen den wilden Wölfen, die einst in den vielen Höhlen der Gegend ihre Jungen säugten. Ob diese Geschichte wahr ist, bleibt ungewiss, da die großen Beutegreifer heute ausgerottet sind.
Eine traurige Tatsache ist jedoch die Tötung des letzten Bären Tirols in der Nähe. Am 14. Mai 1898 wurde das Tier im benachbarten Stallental von Graf Konstantin Thun erlegt.
Geschichte
Die Wolfsklamm, oft als die „schönste Klamm Tirols“ bezeichnet, zählt zu den beeindruckendsten Naturwundern des Landes. Ihr Name stammt vermutlich aus einer Zeit, als Wölfe, Bären und Luchse die umliegenden Wälder durchstreiften und sie als Zufluchtsort dienten. Über Jahrmillionen hinweg formten die wilden Wasser des Stallenbaches, Gamsbaches und Georgenbergerbaches die einzigartige Schlucht, die heute jährlich tausende Besucher anzieht.
Mit der Eröffnung der ersten Kneipp-Kuranstalt in der Nähe 1890 stieg das Interesse an der Klamm, und 1901 wurde der erste Wandersteig angelegt. Doch immer wieder zerstörten Hochwasser, Lawinen und Felsstürze die Wege, bis schließlich 1936 ein neuer, sichererer Pfad eröffnet wurde. Weitere Wiederaufbauten nach Katastrophen folgten, und 1957 konnte die Klamm erneut eröffnet werden.
Neben ihrer geologischen und historischen Bedeutung ist die Wolfsklamm auch ein wertvolles Biotop mit einer einzigartigen Flora und Fauna, darunter Österreichs größte Orchidee und die seltene Türkenbundlilie. Heute ist die Klamm ein wichtiger Erholungsraum und eine beliebte Destination im Naturpark Karwendel, bekannt für ihre frische Luft und die wohltuende Natur.
Zugang
Die Wolfsklamm öffnet ihre Pforten alljährlich vom 1. Mai bis zum 31. Oktober und empfängt Besucher von 9.00 bis 16.00 Uhr. Wenn der goldene Herbst die Klamm in warmes Licht taucht und das Wetter mitspielt, kann man das Naturschauspiel sogar bis Mitte November genießen.