Weisstannen, gelegen auf einer Höhe von 1004 m über dem Meeresspiegel, ist gemeinsam mit dem Weiler Schwendi politisch der Gemeinde Mels zugehörig. Das Tal beherbergt insgesamt etwa 220 Einwohnerinnen und Einwohner. Das ehemalige Walserdorf Weisstannen ist in ein Unter- und Oberdorf aufgeteilt und weist eine ereignisreiche Geschichte auf, die sich unter anderem in der alten Post und der Dorfsäge widerspiegelt. Im 14. Jahrhundert verschlechterte sich das Klima derart stark, dass die Walser ihre Siedlung aufgeben mussten und sie in tieferen Lagen wieder aufbauten. Die Fundamente der alten Siedlung sind heute noch auf Valtnov zu besichtigen.
Hintergrund
Das Weisstannental bietet interessierten Besuchern eine Vielzahl von wildromantischen Naturschönheiten und Besonderheiten, bei denen das echte Entdecken und Erleben im Vordergrund stehen. Das Tal ist geprägt von zahlreichen Wasserfällen, geologischen Besonderheiten, steilen Bergflanken mit verschiedenen Waldtypen und den vielen gut erhaltenen Alpbetrieben. Diese natürliche und kulturelle Berglandschaft ist Teil des UNESCO-Welterbes Tektonikarena Sardona und beherbergt eines der ältesten Jagdbanngebiete der Schweiz, in dem die ersten Steinböcke des Landes wieder angesiedelt wurden. Zudem liegt Weisstannen an der Via Alpina, einem grünen Fernwanderweg von Vaduz nach Montreux, der auch bei ausländischen Gästen bekannt und beliebt ist.
Weisstannen ist ein bescheidenes Schweizer Alpendorf, das seine ursprüngliche und authentische Atmosphäre bewahrt hat. Hier wird die alpenländische Kultur noch lebendig gepflegt.
Tannhuser und der Ziegenhirt
Ein Knabe hütete Ziegen im Tiergarten. Da hörte er Musik und entdeckte eine Tür an einem Felsen. Er öffnete sie und fand einen prächtigen Saal mit schlafenden Männern um einen großen runden Tisch. Einer der Männer hatte einen langen weißen Bart, der um den Tisch gewachsen war. Die Männer fragten den Knaben nach der Uhrzeit, aber der Junge rannte schnell weg und konnte die Tür nie wiederfinden.
Was die geheimnisvolle Musik im Tiergarten betrifft, so bemerkt ein jeder, dass der leichte Wind, der an den zerklüfteten Felsen auf der Westseite des Hügels entlangstreift, zusammen mit dem fernen Rauschen der Wasserfälle eine liebliche und deutlich hörbare Musik erzeugt, ähnlich einer Orgel oder Äolsharfe.
Zugang
Von Zürich auf der A3 oder von St.Gallen auf der A13 bis Ausfahrt Sargans/Mels. Folgen Sie dem Wegweiser Mels/Weisstannen.