Unterhalb von Romoos am Fuss des Napfs zieht die Fontannen ihre Bahnen. Doch der wundersame Bach trägt ein grosses Geheimnis: Wer etwas Geduld aufbringt, und die nötige Ausrüstung hat, gewinnt aus dem Bachsand Stück für Stück pures Gold. Ein grossartiges Erlebnis für Jung und Alt, das mit einem guten Guide bestimmt zum Goldsegen führt.

Das Gold des Napfs

Als einst ein Gewaltiger dieser Gegend, ein gefürchteter Peiniger seiner Untertanen, vor seinen Feinden flüchten musste, schleppte er seine Schätze, die er vor seinen Verfolgern in Sicherheit bringen wollte, auf den Napf. Hier versagten ihm seine Kräfte den Dienst. Er verbarg seinen goldenen Reichtum im Gipfel des Berges, um ihn bei besserer Gelegenheit an einen sicheren Ort zu bringen. Auf der Flucht wurde er von dem empörten Volk eingeholt und mit Knütteln und Äxten erschlagen. Die Berggeister des Napfes aber betrachteten sich als Erben des erschlagenen Tyrannen und bemächtigten sich des Schatzes. Sie schleppten die goldene Last in ihre unterirdischen Räume und formten in emsiger Arbeit einen goldenen Trämel daraus, den sie im Bergesinneren aufbewahren und sorgsam hüten. Nur in heiligen Nächten öffnet sich der Berg, und die Bergleutlein schleppen ihren Schatz an die Oberfläche. Im Dunkeln der Nacht können die Bewohner des Napfberglandes das Gold in weitem Umkreis blinken sehen.

Das Heben des kostbaren Gutes ist aber mit grossen Schwierigkeiten verbunden und gelingt nur dem, der während des Aufladens und bis der goldene Trämel ganz aus dem Berg heraus ist kein einziges Wort spricht. Schon manchem soll es gelungen sein, das Ende der kostbaren Last aufzuladen. Ging es aber zum Ziehen, so vergass der Fuhrmann das Gebot des Schweigens. Und jedes Mal, auch wenn der Trämel schon zur Hälfte geborgen schien, schoss er beim ersten Wort mit Donnergepolter wieder in den Berg zurück.

Quelle: Nach H. Wahlen: Emmentaler Sagen, gesammelt und bearbeitet, Bern, 1941, aus P. Pfander und V. Jans: Gold in der Schweiz, Auf der Suche nach dem gelben Metall.

Die Männer vom Enziloch

Die Talherren sind bedrohliche Gestalten. Sie sitzen an einem schrecklichen Tisch und lecken an giftgrünem Schwefel, schleudern kohleschwarzes Pech und verschwinden wieder. Man macht sie für die schlimmen Napfgewitter verantwortlich und wurden deshalb ins Enziloch verbannt, wo sie noch heute mühselig mit Tannenstämmen und Felsblöcken hantieren.

Zugang

Über einen steilen Abstieg von Romoos erreicht man das Bachbett am besten zu Fuss.

 

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