Ein imposantes Landschaftsmonument stellt die Ruine Pfeffingen dar. Einst war es die Heimat der Grafen von Thierstein-Pfeffingen. Heute sind die Überreste Grillstelle, Ausflugsziel und Erhohlungsort.
Geschichte
Schon früh war in Pfeffingen ein fränkisches Adelsgeschlecht des Königshofs ansässig. Dieser Sitz ging dann an eine lokale Familie über. Von deren ersten Burg des 11. Jahrhunderts sind aber keine Reste mehr übrig geblieben. Neben der gegenüber stehenden Ruine Dorneck im heutigen Solothurn nahmen die Grafen Thierstein-Pfeffingen die Burg Pfeffingen in Besitz und richteten sie für ihre Dienstleute ein.
1520 besetzte Basel die Burg, auf die auch Solothurn Anspruch erhoben hatte. Der Streit um die Erbschaft konnte erst 1522 beigelegt werden, wobei Pfeffingen nun dem Bischof zugesprochen wurde, der einen Vogt einsetzte. Basel konnte dafür im Gegenzug die Gemeinde Riehen kaufen. Die durch die zahlreichen Kriege schwer beschädigte Burg konnte kaum instand gehalten werden. Im Jahr 1571 wurde als Ersatz für den alten Wohnturm ein neuer Wohntrakt errichtet und im östlichen Teil der Anlage entstand ein turmbewehrtes Tor und eine Brücke. Im Dreissigjährigen Krieg wurde 1637 die Burg durch schwedische Truppen unter Bernhard von Sachsen-Weimar besetzt und erst elf Jahre später in sehr schlechtem Zustand dem Bischof überlassen.
Legende vom Erdbeben
Am Dienstag, dem 18. Oktober 1356 ritt der Graf zusammen mit dem Ritter von Bärenfels von seiner Burg Pfeffingen gegen die Stadt Basel. Nach einer erfolgreichen Jagd waren die beiden sehr ausgelassen und beachteten zuerst den pilgernden Priester nicht, der ihnen bei Reinach auf der staubigen Strasse entgegenkam. Der Priester musste sich durch einen Sprung vor den daherkommenden Reitern in Sicherheit bringen. Der Graf und der Ritter zügelten darauf ihre Pferde und begrüssten den zu Tode erschrockenen Priester vergnügt. Dieser beruhigte sich und ermahnte die beiden Reiter, ruhiger und vorsichtiger zu sein, damit nicht wirklich noch ein Unglück geschehe.
Der Ritter von Bärenfels jedoch brach in ein spöttisches Lachen aus und schliesslich verhöhnten beide den Priester und entfernten sich von ihm. Auf dem weiteren Weg Richtung Basel wurde der Graf Walram immer nachdenklicher und bedrückter. Er begann sich Vorwürfe über ihr Verhalten zu machen und das schlechte Gewissen plagte ihn immer mehr. Kurz vor den Toren der Stadt Basel entschloss er sich umzukehren und wendete nach einer kurzen Verabschiedung vom Ritter von Bärenfels sein Pferd. Er wollte nach Hause zurückkehren und dabei den Gottesmann suchen und sich bei ihm für sein Verhalten entschuldigen. Er konnte den Priester nicht mehr finden und ritt weiter zurück zu seiner Burg. Als er gerade ein weites Feld überquerte, vernahm er ein dumpfes Rollen und der Boden unter seinen Füssen begann heftig zu zittern. Angstvoll bäumte sich sein Pferd auf und der Graf sah mit Schrecken, wie ringsherum die stolzen Burgen von Pfeffingen, Reichenstein, Birseck und Dorneck in sich zusammenfielen und grosse Rauchwolken in den Himmel stiegen. Nach den stärksten Erdstössen ritt der verstörte Graf schnell zu seiner Burg Pfeffingen, welche grosse Schäden erlitten hatte. Zum Glück aber war seine Familie unversehrt geblieben und das jüngste Kind lag in seiner Wiege zwischen den Trümmern der Burg.
Der Ritter von Bärenfels hingegen wurde beim Durchreiten des Stadttores vom Erdbeben überrascht und von einem herunterfallenden Stein erschlagen.
Nach dem Erdbeben liess der Graf aus Dankbarkeit für seine wunderbare Rettung in Reinach, am Ort der Begegnung mit dem Priester, ein Kreuz errichten. Dieses schiefe Kreuz erinnert seither die Menschheit an die reumütige Umkehr des Grafen Walram, an den schicksalhaften Tod des Ritters von Bärenfels und an das grosse Erdbeben, das die Stadt Basel und die nahe Region im Jahr 1356 in Schutt und Asche legte. Das Kreuz wurde mehrmals erneuert und beim letzten Mal um einige Meter versetzt, weg von der stark befahrenen Hauptstrasse zwischen Pfeffingen und Basel.
Zugang
Die Ruine ist am besten von Pfeffingen zu Fuss zu erreichen.