Wer sich vor Felsstürzen scheut, dem sei das Pfaffenloch nicht nahe gelegt. Denn seit 2017 ist der Bereich fast nicht mehr zugänglich und der Weg nach einem Felssturz unbefestigt. Doch das sagenumwobene Pfaffenloch hat seither nichts an Faszination verloren.

Hintergrund

Als Pfaffen bezeichnete man früher alle niedrigen Geistlichen wie Mönche oder Pfarrer. Später in der Reformation entstand dann die abfällige Konnotation. Neben dem Pfaffenloch gibt es in der Region auch den Pfaffengraben, womit das Kloster in Rüeggisberg gemeint ist. In der Nähe des Pfaffenlochs bestand früher eine Heilquelle „für allerlei Brustübel“.

Sagen

Es soll gemäss den Behauptungen der Rüeggisberger eine unterirdische Verbindung von der Höhle bis zur Klosterruine Rüeggisberg geben. Dass das bei den fast fünf Kilometern Distanz unrealistisch ist, spielt für die Geschichten dahinter kaum eine Rolle.

So sollen früher die lieben Zwerglein auf dem Leuenberg ins Pfaffenloch heraufgestiegen sein. Sie halfen den Menschen, bettelten aber um etwas Milch. So bald jedoch jemand die Zwerge berührte, fiel der Milchkrug zu Boden und die Zwerge verschwanden. Seither wurden sie nie mehr gesehen.

Eine andere Geschichte erzählt von den Zwergen aus dem Pfaffenloch, welche eine Kuh besassen, deren Fleisch nachwuchs, nachdem sie es zum Verzehr von der lebendigen Kuh abgeschnitten hatten.

Ein andermal, als der Bauer an einem Samstagnachmittag um vier Uhr noch pflügte, kam ein Zwerg zu ihm auf den Acker und fragte ihn, ob er nicht Feierabend läuten höre und warum er mit seinem Ackerzug nicht nach Hause gehe. Der Bauer antwortete, er höre nichts, es läute erst in zwei Stunden. Der Zwerg aber sagte, er solle ihm auf seinen rechten Fuss stehen und dann hören, ob es nicht läute. Der Bauer tat awas ihm geheissen wurde und hörte wirklich ein herrliches Geläute. Dieses machte einen solchen Eindruck auf ihn, dass er von nun an jeden Samstagnachmittag um drei Uhr aufhörte zu arbeiten.

Zugang

Der Zugang empfiehlt sich heute nur noch mit gutem Schuhwerk und Helm. Von Guetebrünne gibt es einen Weg, auf dem man in etwa 10 Minuten beim Pfaffenloch ankommt.

 

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