Bis heute lebt etwas ausserhalb der Stadt Solothurn ein Einsiedler. Doch so einsam ist er nicht: Die Besucher auf dem Weg durch die Verenaschlucht geniessen zahlreich den verträumten Weg durch den Wald, dem Bach entlang zum Eremitenhäuschen.
Hintergrund
Zur Einsiedelei, die der heiligen Verena geweiht ist und bis ins 15 Jahrhundert zurückgeht, gehören ein Eremitenhäuschen und zwei Kapellen. Die Geschichte einer der beiden Kapellen reicht ins 12. Jahrhundert zurück und zählt zu den ältesten Bauwerken von Solothurn. Nach jahrhundertealtem Brauch geht hier noch heute ein Einsiedler seiner Arbeit nach.
Verena Legende
Als die christlich-römischen Legionen aus Ägypten, die Thebäer, in der Schweiz ankamen und sich gegen die unchristliche Doktrin des römischen Kaisers zur Wehr setzten, weil sie ihre Geistesbrüder ermorden sollten, kam es auch in Solothurn zum Aufstand. In der Gefolgschaft der Thebäer war Verena. Als es zu gefährlich wurde für eine Christin inmitten des römischen Vielgötterglaubens, verzog sie sich in die Höhle in der Schlucht bei Solothurn.
Dort soll sie nicht nur Kinderwünsche erfüllt, sondern mit zahlreichen Wundern geheilt haben. Selbst den heidnischen Stadthalter, der sonst gegen die Christen vorging, hat die barmherzige Verena geheilt. Als dann eine Hungersnot die Stadt befiel, brachten die Bürger ihre letzten Mehlreste zu Verena. Mit Wunderhand vermehrte sie das Mehl, so dass das Brot für die ganze Stadt reichte.
Einst soll eine grosse Flut durch die Schlucht gedonnert sein. Verena konnte sich gerade noch an einem Loch im Felsen halten und überlebte. Das Loch ist noch heute zu sehen und wird als Wunschloch genutzt.
Zugang
Mit dem Zug bis Solothurn, von dort zu Fuss oder mit dem Bus Nr. 4 Richtung Rüttenen (Haltestelle St. Niklaus).