Im Landkreis Oberallgäu in Schwaben befindet sich die Burgruine Sulzberg, eine beeindruckende mittelalterliche Ruine.
Geschichte
Die Anlage liegt etwa 500 Meter südwestlich des Ortes Sulzberg und war ursprünglich der Sitz der Herren von Sulzberg. 1176 wird das Geschlecht der Sulzberger erstmals erwähnt und der Bau der Burganlage wird um 1170 angenommen. Später wurde sie von den Herren von Schellenberg übernommen und weiter ausgebaut.
Trotz ihrer imposanten Grösse und Geschichte ist die Burgruine Sulzberg heute leider nur noch als Ruine erhalten. Dennoch bieten die Überreste der ehemaligen Burganlage den Besuchern einen faszinierenden Einblick in die Architektur und das Leben im Mittelalter. Außerdem ist die Ruine von einem malerischen Waldgebiet umgeben, das sich perfekt für Wanderungen und Ausflüge eignet.
Die drei Hexen von Sulzberg
Im Kemptner Sulzberg lebten vor alters drei Fräulein; die hatten ein Häuslein so nett und so sauber wie ein Pfarrhof und Sach genug, dass sie nicht nötig hatten, im Feld zu schaffen und "zur Regration" nur stickten. In der Kirche gehörte ihnen das vorderste Stühle, und da taten sie so betig, dass man hätte wunder meinen sollen, wie fromm sie wären. Derweil waren es Erzhexen, die all ihren Reichtum nicht mit rechten Dingen erworben hatten. Jahrelang brachten sie die Bauern mit ihrer Hexerei weit und breit zu Schaden, dass es bald da, bald dort in Stube oder Stall fehlte.
Auch im Pfarrwiddum hatte man es nie recht, und als sich der Pfarrer einmal darüber am Wirtstisch beklagte, hörte das auch ein steinaltes Männle, das am Nebentisch sass und ein Gläschen Schnaps trank. Da wäre leicht zu helfen, mischte sich jetzt das fremde Männlein drein. Ja wie? Ja man dürfte ihn nur frei schalten lassen, er verlange dafür nichts, höchstens noch ein Gläschen Schnaps. Das wurde zugesichert und noch ein hübsches Geschenk sonst dazu. Da machte das Männlein einige Zeremonien, las aus einem Büchlein und erklärte alsbald, da seien drei Hexen im Spiel; denen wolle er aber jetzt schon kommen. Er machte seine Sachen weiter, und es dauerte nicht lange, so kamen Leute und meldeten, dass es in dem Häuschen, wo die drei Fräulein wohnten, schrecklich zugehe. Man eilte hin, und richtig, der Teufel war schon im Begriffe, die drei Fräulein, die für so fromm galten, zu holen, und im ganzen Hause war ein schreckliches Toben und Lärmen. Da legte sich der Pfarrer ins Mittel, und es brauchte recht viel, dass er das Schlimmste verhütete und den Teufel vertrieb. Die drei Fräulein waren aber jetzt entlarvt und zogen in die Fremde.
Quelle: Allgäuer Sagen, Aus K. A. Reisers "Sagen, Gebräuche und Sprichwörter des Allgäus"
Zugang
Es gibt ein paar Parkplätze unterhalb der Burg. Von da ist es nicht weit zu Fuss.