In jener zauberhaften Ecke, wo das Tösstal seine sanften Grüße dem Zürichsee entgegenhaucht, verbirgt sich das bezaubernde Sagenraintobel. Ein Ort, an dem die Natur ihre Geschichten in leisen Tönen erzählt und dazu einlädt, entlang der Bäche zu schlendern und den Alltagsstress hinter sich zu lassen.

Das Sagenraintobel, versteckt im südöstlichen Zipfel des Kantons Zürich, offenbart seine Schönheit, wenn das Tösstal behutsam dem Zürichsee entgegenschwebt. Ein langer, schlanker Einschnitt, durchzogen vom sanften Fluss des Schmittenbachs. Obwohl das eigentliche Tal nicht besonders lang ist, gerade einmal drei Kilometer, genügt es, um vollständig in die Natur einzutauchen und neue Kraft zu tanken. Gerade jetzt, in der nahenden Dunkelheit der Jahreszeit, bietet diese Oase der Natur eine willkommene Flucht vor dem Alltagsstress.

In diesem friedlichen Tobel, das heute ruhig schlummert, offenbaren sich jedoch nicht nur natürliche Schönheiten. Immer wieder stößt man auf alte Anlagen, die einst die Kraft des Wassers nutzten, zunächst für mechanische Zwecke und später zur Erzeugung von Elektrizität. Denn zu seinen Glanzzeiten vor etwa hundert Jahren beherbergte Wald nicht weniger als 16 Textilfabriken, darunter Spinnereien und Webereien, weshalb der Ort auch als "Manchester des Kantons Zürich" bekannt war. Erst im Jahr 1988 wurden die letzten großen Betriebe geschlossen, und seither verleiht das Tobel seine Ruhe und Gelassenheit an alle, die seine Pfade durchstreifen.

Die Walder Tradition der Silvesterchläuse und Schnappesel

Die Wurzeln des Silvesterchlausens reichen tief in die Vergangenheit zurück, möglicherweise bis zu den heidnischen Bräuchen der Beschwörung. Ursprünglich wurde dieser Brauch nicht zu Weihnachten, sondern zum Jahreswechsel praktiziert, und im Laufe der Zeit hat er sich zu dem heutigen Silvesterchlausen in Wald entwickelt.

Heute zieht der Silvesterchlaus, begleitet von seinem treuen Gefährten, dem Schnappesel, durch die verschlafenen Straßen. Mit dem Klang ihrer Glocken und einem anmutigen Tanz lockt der Silvesterchlaus das Glück für das kommende Jahr herbei, während der Schnappesel mit seinem wilden Geklapper und einem tosenden Galopp das Böse des vergangenen Jahres vertreibt.

Früh am Morgen des Silvestertages, noch bevor die Sonne den Horizont erreicht, machen sich die Chlauspaare auf den Weg, um ihre Segenswünsche in die abgelegenen Winkeln der Gemeinde Wald zu tragen. Schon um 6:30 Uhr durchbrechen ihre Glocken den Schlaf der Menschen und verkünden das Kommen des neuen Jahres. Ab 13:00 Uhr mischen sie sich dann ins geschäftige Treiben des Dorfes, von Tür zu Tür ziehend, um ihre frohen Neujahrswünsche zu überbringen.

Doch der Höhepunkt des Tages ist der Abend, wenn sich die Chlauspaare um 18:30 Uhr beim Bahnhof versammeln. Gemeinsam ziehen sie in einem beeindruckenden Umzug durch die dunklen Straßen des Dorfes, begleitet vom begeisterten Jubel der Zuschauer, die aus nah und fern angereist sind, um dieses jahrhundertealte Spektakel zu erleben. So beginnen sie traditionsgemäß ihren Silvesterabend, umgeben von der Mystik und dem Zauber vergangener Zeiten.

Auch am Neujahrstag ruht die Tradition nicht. Die Chlauspaare besuchen die Altersheime, Pflegeeinrichtungen und sogar die Höhenklinik, um ihre guten Wünsche für das neue Jahr zu überbringen. Mit jedem Glockenschlag und jedem freudigen Lachen bringen sie Hoffnung und Freude in die Herzen derjenigen, die sie besuchen, und halten so die Tradition der Silvesterchläuse und Schnappesel lebendig.

Wanderung

Von Wald aus geht es entlang dem Schmittenbach, dann hoch auf die Alp Scheidegg. Richtung Hischwil kann man den Hang hinunter und später entlang der Jona, wo sich vor Wald der spektakuläre Wasserfall befindet.

 

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