Das Kloster Rüeggisberg ist ein ehemaliges Cluniazenserpriorat in der Gemeinde Rüeggisberg. Um 1072 errichtete Ulrich von Zell die ersten Zellen. Daraus entstand bis 1175 eine romanische Kirche. Davon ist heute noch das nördliche Querhaus und Teile der Vierung erhalten. Als Station auf dem Jakobsweg erlang das Kloster an Bedeutung. Im Spätmittelalter verfiel das Kloster nach einem Dorfbrand und nach der Reformation war es endgültig dem Untergang geweiht. Es diente fortan als Steinbruch.
Der Legende nach soll die gute Königin Berta von Burgund im 9. Jahrhundert die erste Kirche in Rüeggisberg gestiftet haben. Auf jeden Fall stand bereits eine dem heiligen Martin gewidmete Kirche, bevor das Kloster Rüeggisberg gebaut wurde. Und sie bestand auch weiter, nachdem jenes längst verlassen und zur Ruine geworden war.
Die Anreise, der herrliche Ausblick sowie die mystische Stimmung machen den Besuch in Rüeggisberg zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wer durch die geheimnisvollen Reste des einst gewaltigen Klosters streift und die prächtige Fernsicht auf das Berner Oberland geniesst, fühlt sich sofort in die Zeit der Ordensbrüder zurückversetzt.
Sagen
Die Region um Rüeggisberg ist voller Sagen. So erzählt man vom «Hausierer aus Rüschegg», vom «Rappentaler von Riggisberg», vom «brönnige Mann von Fultigen» sowie von der «Katz und Maus aus Wattenwil». Die Gegend galt im 19. Jahrhundert als Armenhaus der Schweiz. Das Sumpfgebiet gab kaum genug zu essen her. So kam es, dass sich die Menschen im Handwerk auf das Korbflechten spezialisiert haben. Mit Fleiss und dem Drang, das Handwerk auch an den Mann zu bringen, wurden viele zu Hausierern. Der Kontrast von Arm und Reich gab immer dann zu reden, wenn die Reichen aus aller Welt zum Gurnigelbad pilgerten und dort von der Sonne in die Schattentäler blickten, wo sich die armen Bauern am schlechten Boden abmühten.
Anfahrt
Direkt hinter den Mauerresten befindet sich ein Parkplatz.