Auf dem Pilgerweg vom Ägerital nach Einsiedeln auf dem Raten liegt St. Jost. Die Kapelle ist unscheinbar, die Aussicht auf den Ägerisee und die Berge von Schwyz und Zug hingegen spektakulär. Seit Anfang des 17. Jahrhunderts entstand auf St. Jost auf 1150 Metern über Meer eine Einsiedelei, welche bis Ende des 19. Jahrhunderts nicht endete. Von der Kapelle und dem nahen Aussichtspunkt sieht man über den Ägerisee nach Einsiedeln und auf den Rossberg.

Das Zuger Alpli

Auf dem Rossberg, dem Zuger Alpli, kann es durchaus passieren, dass man nach drei Stunden Wanderung statt am Ziel wieder am Ausgangspunkt ankommt. Doch wie kommt es zu diesem Spuk?

Vor langer, langer Zeit war Ägeri in grosser Geldnot und bat die Zuger um Hilfe. Nach langem Hin und Her willigten die Zuger ein. Doch das Darlehen sollte exakt zu einem bestimmten Tag zurückbezahlt werden: Zum Martinitag nach fünf Jahren. Das Pfand der Ägerer war ein Stück Land am Rossberg. So entsandte das Dorf zeitgemäss drei Bürger um das Darlehen zu tilgen.

Die Zuger – schlau wie sie waren – wollten viel mehr das Land als das Geld und gingen den Entsandten entgegen um sie in der Kneipe mit Wein zu verlocken. Als denn Ägerern bewusst wurde, wie schnell die Zeit beim Wein verging, war es schon längst zu spät: Die Stadttore waren geschlossen.

Das Schicksal der Dörfler war besiegelt und so kann man noch heute in dunklen Nächten auf dem Alpli die drei Mannen sehen. Wer den Gestalten begegnet, verliert sich im Weg und findet nicht ans Ziel.

Anfahrt

Vom Parkplatz auf dem Ratenhospiz geht es zu Fuss in einem kurzen Spaziergang zum St. Jost.

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