Kategorie: Natur und Landschaft
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Kaum grösser als ein Weiher und doch der grösste Natursee, der vollständig im Kanton Aargau liegt: Der Egelsee liegt idyllisch inmitten eines Buchenwaldes oberhalb von Bergdietikon am Heitersberg zwischen dem Limmat- und dem Reusstal.

Das Naturwaldreservat Egelsee-Wälleflüehau liegt rund um den sagenumwobenen Egelsee. Ob baden im Bereich des Sprungturmes, der Natur entlang des Entdeckungspfades einmal auf besondere Weise nachzuspüren oder sich auf der Burgruine Kindhausen in das Leben der Ritter von Schönenwerd hineinzuversetzen - Erholungssuchende finden hier attraktive Möglichkeiten, um der wunderschönen Natur mit ihrer grossen Pflanzenvielfalt zu begegnen.

Wegen der märchenhaften Lage ranken sich viele Geschichten und Sagen um den See. Eine Sage erzählt, dass sich auf dem Seegrund die Ruine einer alten Ritterburg befände. Eine weitere Legende ereignete sich etwas weiter im Tal zwischen Dietikon und Spreitenbach.

Der Geisterschachen

Im Limmattal lagen einst zwei stattliche Bauernhöfe. Durch Heirat und Erbschaft wurden die Grenzen inmitten der Höfe mit der Zeit kompliziert. Dies führte schliesslich zu Streitigkeiten zwischen den Eigentümern, und aus Hass versetzte der eine im sumpfigen Schachen einen und später noch weitere Marksteine, natürlich zu seinen Gunsten.

Jahre später, als der Nachbar dort Holz hacken wollte, bemerkte er diesen Betrug. Aber der Stein war bereits mit Moos bedeckt, und der Lügner gewann seinen Prozess. Der Verlierer war ruiniert und starb bald vor Kummer. Der bereicherte Bauer wurde immer mehr respektiert, aber mit der Zeit begann ihn sein Gewissen zu beunruhigen. Er verbrachte viele schlaflose Nächte in Schachen und setzte die Meilensteine ​​an deren alte und korrekte Orte. Aber bevor er fertig war starb er. Seither sieht man dort nachts einen einsamen, eifrigen Mann arbeiten.

Eines Tages fuhr ein Bauer von Dietikon nach Spreitenbach. Plötzlich wehrte sich sein Pferd. Als der Bauer sich umsah, sah er ein schneeweisses Skelett auf einem riesigen Tannenbaum. Er benutzte die Peitsche, um eine schreckliche Erscheinung zu verjagen. Aber sie blieb stehen. Er wollte entsetzt davonlaufen, konnte sich aber nicht bewegen. Der Geist sagte mit hohler Stimme: "Vor Hunderten von Jahren habe ich den Grenzstein dieses Herrenhauses bewegt und meinen Nachbarn getötet."

Ich kann durch einen Bauern der Gegend erlöst werden, wenn er das tut, was ich hätte tun wollen: die Steine an den alten Platz zu setzen. Bist du bereit, einen Drittel von deinem Gut dem armen Nachbarn zu geben? Sag schnell ja, denn in wenigen Augenblicken ist meine Zeit um, und ich muss wieder hundert Jahre warten, bis ich den nächsten um diesen Liebesdienst bitten darf.“ Da der Bauer sich nicht sofort zu einer Antwort zurechtfinden konnte, vergingen die Augenblicke, und ein Blitz schlug aus heiterem Himmel neben dem Gespenst ein - und verschwunden war der ganze Spuk.

Zugang

Den See erreicht man nur zu Fuss oder mit dem Fahrrad. Vom Dorfzentrum Kindhausen ist man in etwas mehr als einer halben Stunde zu Fuss beim See.