Ganz im Norden des Züricher Weinlandes thront nur durch den Rhein von Schaffhausen getrennt das Schloss Laufen. Direkt am prächtigen Rheinfall haben sich die Herren von Laufen bereits im 9. Jahrhundert niedergelassen. Der wilde Rhein und einer der grössten Wasserfälle Europas muss schon damals eine grosse Faszination auf die Menschen ausgeübt haben.

Geschichte des Schlosses

Die Vogtei der Gemeinden um Andelfingen und Uhwiesen unterlag dem Schlosshern oder seinen stellvertretenden Vogt. Doch die Grundherrschaft oblag dem Bischof von Konstanz. Die Stadt Zürich erwarb schon früh im Jahre 1544 das Schloss. Damals wurden auch grosse architektonische Veränderungen wahrgenommen. Nach dem Einmarsch der Franzosen unter Napoleon etablierte Johann Heinrich Bleuler der Ältere im Schloss ein Maler-Atelier. Danach entstand daraus durch seinen Sohn eine Malschule im Schloss. Zurück an die öffentliche Hand kam das Schloss während des zweiten Weltkrieges. Heute befindet sich im Schloss ein Restaurant und eine Jugendherberge.

Hintergrund zum Rheinfall

Der Rheinfall ist mehr als 20 Meter hoch und bis zu 150 Meter breit. Normalerweise fliessen fast 400 bis 600 Kubikmeter Wasser pro Sekunde den Fall hinunter, wenn auch die Rekordwerte das Doppelte ergeben. Der Rheinfall ist unter geologischen Betrachtung relativ frisch. Erst nach der Eiszeit entstand die heutige Flussform. Der Rheinfall in seiner heutigen Grundgestalt entstand sogar erst vor 14 000 bis 17 000 Jahren. Im Sommer kann der Felsen in der Mitte des Rheinfalles mit einem Schiff angefahren und erklommen werden. Es bietet sich ein unvergesslicher Ausblick inmitten der Elemente. Auch auf der Seite des Schlosses Laufen kann man über einige Stiege bis direkt in den Rheinfall hinein zu Fuss gelangen. Auch hier wird man von Wasser und Spritzern erfrischt. Der Rheinfall bietet nicht nur optisch sondern mit allen Sinnen ein unvergessliches Erlebnis.

Der Edelmann vom Rheinfall

Vor langer, langer Zeit hat sich ein edler Herr wie so oft zum Fischen auf dem Rhein aufgemacht. Doch trotz viel Geduld gelang ihm das Fischen nicht. Man munkelt, dass er es auch besser mit dem Trinken als mit dem Fischen hatte. So hat er sein Schiff zum Ufer gesteuert und sich alsbald im Schiffchen niedergelegt. Unbemerkt hat sich der Weidling in Bewegung gesetzt und Welle um Welle dem Rheinfall genähert, der damals noch viel, viel höher war. In einem Höllenschuss wird der Weidling den Fall hinuntergerissen. Doch wie ein Wunder passiert weder dem Schiff noch dem Edelmann etwas. Erst weit nach dem Rheinfall stösst das Schiff ans Ufer und der Edelmann erwacht endlich. Ungläubig und verwirrt schwant dem Herren Böses, was mit ihm passiert ist. Aus lauter Dankbarkeit, dass er unversehrt geblieben ist, streckt er seine Hände gegen den Himmel und stiftet bald an ebendieser Stelle ein Kloster.

Anfahrt und Lage

Der Rheinfall befindet sich in der Schweiz auf dem Gebiet der Gemeinden Neuhausen am Rheinfall im Kanton Schaffhausen (rechtsufrig) und Laufen-Uhwiesen im Kanton Zürich (linksufrig), rund vier Kilometer westlich unterhalb der Stadt Schaffhausen. Direkt unter dem Schloss befindet sich eine Haltestelle der SBB, wo die S12 und die S33 von Winterthur nach Schaffhausen halten.

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