Kategorie: Burgen und Ruinen
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Während die Oberburg noch recht gut erhalten ist und restauriert wurde, ist die Unterburg auf die Grundgemäuer reduziert und ist heute als Picknickplatz umfunktioniert. Eine imposante Stahltreppe ist beim Bergfried installiert. Von ganz oben eröffnet sich ein Weitblick über den Parc Ela, das Surses Tal und das Domleschg.

Geschichte

Belfort dürfte vor 1222 von den Freiherren von Vaz erbaut worden sein. Davor haben die Vazer ihren Stammsitz in Nivagl bei Zorten verlassen und residierten von Belfort. Die Vazer waren bekannt für ihr fürstliches und rücksichtsfreies Gehabe. So kamen sie in Konflikt mit anderen Feudalherren und der Hauptsitz Belfort wurde zum Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen. Der Machtanspruch widerspiegelt sich deutlich in der wuchtigen Anlage.

Der Schwabenkrieg setzte den Endpunkt für Belfort. Die Bündner brannten 1499 die Burg nieder, um sie als österreichischen Stützpunkt auszuschalten.

Legende

Den Einheimischen ist folgende Sage besser bekannt als die eigentliche Geschichte: Ein Bauer von Surava befand sich mit seiner Tochter auf dem Feld beim Pflügen. Die zwei schönsten Ochsen, die er vorgespannt hatte, mussten dem Herrn auf dem Schloss offenbar ins Auge gestochen sein, denn wie aus dem Boden geschossen stand der berittene Vogt mit seinen Knechten auf dem Acker. Hochmütig befahl er dem Mann, die wertvollen Zugtiere vom Pflug zu lösen und zur Burg zu führen. Auch die Tochter des Bauern musste mit auf das Schloss, um den Rittern zu dienen.

Dort oben wurde sie als Magd genau kontrolliert. Ihr tat es sehr weh, als sie zusehen musste, wie sich ihr Vater unten in Surava im Feld abmühte. Als die Bauern im Herbst ihren zehnten an die Burg ablieferten, kam ihr die befreiende Idee: was, wenn sie das Schloss mit samt den Rittern verbrannte? Beim abendlichen  Gelage der Ritter, setzte die Magd in die Tat um, was sie plante. Sie goss heisses Fett aus der Küche in die Holztreppe hinunter und in jede erdenkliche Ritze. Alles brannte lichterloh. Mit dem bereitgelegten Seil glitt sie die Aussenwand herab und rannte talwärts. Nun war Surava die grausamen Vögte los, die hilflos verbrannten.

Lage

Auf einem auf alle Seiten steil abfallenden Felsstück liegt Belfort oberhalb von Surava zwischen Lenzerheide und Alvaneu. Über einen gut signalisierten Weg von den Parkplätzen an der Strasse ist die Burg in 10 bis 45 Minuten zu erreichen – je nachdem welchen Weg man wählt und wie viel Zeit man sich nimmt, um die Aussicht zu geniessen.