Kategorie: Burgen und Ruinen
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Die Herren von Turn beherrschten bis in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts das Gebiet um Gesteln, dessen Ortsname vom dortigen Kastell abgeleitet ist. Die Freiherren sind heute als Holzfiguren auf dem Weg zur Burg statuiert. Vor 1235 muss die Burg entstanden sein, doch der genaue Zeitpunkt ist unklar. Die Besitzerfamilie de la Tour war jedoch seit dem 12. Jahrhundert im Wallis ansässig. Dass man sich nicht mit den Oberwallisern anlegen sollte, spürte die Familie im Jahr 1384, als die Burg endgültig zerstört wurde. Damit war in dieser Region die künftige Sprache besiegelt und das Französische bis Sion verdrängt.

Sechshundert Jahre nach der Zerstörung der Burg hat die Stiftung Pro Castellione sich an die Restaurierung der Burg gemacht. Die Ausgrabungen wurden 1993 abgeschlossen. Bemerkenswert war der Fund des alten Kachelofens, dessen Kacheln mit Blumen, Mustern und Tieren sowie Menschen verziert waren.

Sage

In den drei Gängen des Feschtilochs, welches sich auf dem Burggelände befindet, sollen drei Kessel voller Geld zu finden sein. Jeder Kessel wird von einem Tier bewacht. Eine Giftschlange, eine Kröte und ein Löwe wachen über je einen dieser Behälter. Nur an Heilig Abend darf das Geld entwendet werden. Allerdings muss der Bedürftige jedem Tier einen Kuss geben. Nur exakt während der Wandlung der heiligen Messe ist dies möglich. Dafür muss man aber erst die Kessel finden. So konnte bisher niemand die Behältnisse wegtragen und wahrscheinlich liegen sie immer noch tief in der Höhle verborgen.

Ausflüge und Umgebung

Mitten in der Burg hat sich in der letzten Eiszeit eine Höhle gebildet, die noch heute durchklommen werden kann. Die Felskluft ist sehr eng und steil, so dass dem Schuwherk des Kletterers einiges abverlangt wird.

Weiter unten im Dorf bei der Kirche befindet sich der Aufstieg zu einer Hängebrücke, die über die Jolischlucht führt. Ganz sehenswert ist dieses beklemmende Engnis, aus dem der Jolibach zu Tale drängt.

Das Dorf Niedergesteln sowie das Jolital zählt zum UNESCO Weltnaturerbe und bringt mit zahlreichen Bauten aus dem zwölften und vierzehnten Jahrhundert im typischen walliser Stil zum Staunen.